Die Anfänge des Bergischen Geschichtsvereins Abt. Waldbröl

 

In der Waldbröler Zeitung erschien am 8.11.1924 der obige Aufruf. Er war an „die Freunde der Heimatgeschichte des Bergischen Landes“ gerichtet und lud sie ein, an der Gründungsversammlung eines Zweigvereins des Bergischen Geschichtsvereins (gegr. 1863) teilzunehmen. Sie sollte am 12. 11.1924 in der Gaststätte Hoemann, – nach Abriss des Lokals zuletzt Kaufhaus Mast in der Hochstraße – stattfinden.

Am 15.11. 24 berichtete die gleiche Zeitung, wie die Zusammenkunft verlaufen war, dass der angekündigte Regierungsassessor E. Strutz (später , nach 1945, langjähriger Vorsitzender eines der inzwischen größten deutschen Geschichtsvereine), der einen Vortrag über Zweck und Ziele des Vereins beitragen sollte, verhindert war, Schulrat Feuring diesen Part übernahm und 62 Mitglieder dem neu gegründeten Verein beitraten. Als Aufgabe stellte es sich der Verein, „Weckung und Pflege des Sinnes für die Heimat und ihre Geschichte“ in breiten Bevölkerungskreisen zu bewirken, gleichzeitig aber auch in Einzel- und Gruppenarbeit sich wissenschaftlich um die „ Aufhellung der gesamten Heimatgeschichte“ zu bemühen. Dass es auch darum gehen sollte, die Liebe zur „Scholle der Väter“ zu „beleben“ verband die damaligen Vorstellungen mit der Zeitgeschichte ebenso wie mit den Zielen der nach dem verlorenen Krieg und nach den erlittenen Katastrophen auflebenden Rückbesinnung auf Strömungen der Zeit vor 1914. In Vorträgen, Liederabenden und Publikationen brachten die zwanziger Jahre manche von der Bevölkerung interessiert verfolgte und unterstützte Umsetzungen dieser Bestrebungen.

 

Gleich auf der ersten Zusammenkunft war u.a. die Rede von der Gründung eines Waldbröler Kreis- und Heimatmuseums, das dann Ende 1928 in der hergerichteten Antonius Kapelle zu Denklingen mit seinen von der Bevölkerung mit bestückten Sammlungen seine endgültige Bleibe fand. Den Beschluss über die Errichtung des Museums teilte der damalige Landrat Dr. Eichhorn der Öffentlichkeit bereits im Mai 1925 mit. Die Lösung der Fragen der endgültigen Unterbringung und Ausstattung nahm jedoch mehrere Jahre in Anspruch. Als es 1928 endlich so weit war berichtete die Presse in mehreren Folgen über die Einrichtung und Ausstattung der Museumsräume. In den Jahren vorher hatten bereits manche Artikel die Spender genannt, die den Aufrufen gefolgt waren, sich von ihren Erinnerungsstücken zu trennen.

Einige Jahre nach der im Jahr 1932 erfolgten Auflösung des Kreises sowie der Abteilung Waldbröl sowie der Vereinigung mit Gummersbach zum Kreis Oberberg wurden die Gegenstände, die den Eigentümern nicht zurückgegeben worden waren, 1937 in die Obhut des inzwischen entstandenen Museums auf Schloss Homburg übergeben. Überflüssig zu sagen, daß auch die beiden bestehenden Abteilungen des Bergischen Geschcihtsvereins ab 1932 zusammen eine neue Abteilung Oberberg bildeten. Sie besteht noch heute als eine der zahlenmäßig stärksten Abteilungen unter 14 bergischen Vereinen. (s. www.bgv-oberberg.de)

 

Quelle u.a. „Waldbröler Zeitung“, Ausschnittsammlung Stadtarchiv