Mannheim und München - bergische Hauptstädte

Dass Berg und das Amt Windeck als Pfalz-Neustädter Territorium (nach 1609) und als Wittelsbacher Besitz (Wolfgang Wilhelm wegen, der Anna, eine der Töchter Wilhelms des Reichen, geheiratet hatte und in Pfalz-Neuburg an der Donau lebte)   durch Jahrhunderte aus dem damals fernen Ausland verwaltet und regiert  wurde, dürfte den meisten der dort Lebenden unbekannt und schlicht egal gewesen sein. Weniger gleichgültig war einigen vielleicht der Religionswechsel des anfänglich protestantisch Gesinnten, der 1613 katholisch wurde und damit die konfessionelle Geschichte seines Territoriums, wenn schon nicht aller Teile davon, für mindestens 200 Jahre bestimmte.

 

Der letzte Wittelsbacher der feudalen Zeit vor Napoleon namens Carl Theodor, der inzwischen seine französisch besetzte Hauptstadt Mannheim verlassen hatte und dem wiedervereinigten Wittelsbacher Besitz in Bayern und der Pfalz in München vorstand und auch  Herzog von Jülich-Berg war, stammte aus der Pfälzer Nebenlinie Sulzbach, welche die Neuburger Linie ablöste und ihrerseits von der Pfalz-Birkenfelder Linie mit Maximilian -Joseph (bis 1799) abgelöst wurde.[1]

 

Mit ihm ging dieser Teil des Rheinlands vorübergehend an Murat bzw. Napoleon über (Großherzogtum Berg ab 1806) , die verbliebenen rechtsrheinischen Gebiete gingen an Baden, womit das Ende der Wittelsbacher Pfalz erreicht war.. Der Name lebte 1946 im Namen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz wieder auf, einem Land, das ganz in der Nähe mit seinem nördlichen Zipfel beginnt und im Süden bis zur Grenze des Elsaß reicht.

 

[1] Vgl Die Wittelsbacher am Rhein Katalog Bd 2 der Ausstellung Mannheim 2013/14

sowie: Geschichte des Bergischen Landes, Bd. 1, Bielefeld 2014