Waldbröler überlebt als Teilnehmer an der Völkerschlacht bei Leipzig (Oktober 1813) . 1863 als Veteran an der Tafel des Kaisers. „Gegenüber der ehemaligen ev. Volksschule “ (heute Parkplatz) gründet er später „ein Hotel“, laut Artikel „das einzige am Ort“. War es auch das erste? Wo genau stand es? Wer weiß mehr?

Der Waldbröler Anzeiger berichtete am 8 3 1913 im Stil der Zeit in einer Beilage zur Jahrhundertfeier der Stiftung des sog. Eisernen Kreuzes (10.3.1813)

 

„ Waldbröl, 7.März (Zur Jahrhundertfeier) Dietrich Wilhelm Wernicke. Im Jahr 1813 wurde der Großvater des Buchbinders Aug. Wernicke von hier als Bezirksfeldwebel eingestellt. Unter Blücher hatte er die Befreiungskriege mitgemacht. In der Völkerschlacht bei Leipzig, bei Möckern, hat er sich durch seine Tapferkeit das Eiserne Kreuz und den russischen St. Georgsorden erworben. Sein Hauptmann war in größter Gefahr dem Bajonettangriff eines Franzosen zu erliegen. Zur rechten Zeit erschien Wernicke. Mit gewaltigem Kolbenschlag zerschmetterte er das Haupt des wütenden Angreifers. Sein Hauptmann war gerettet. Ein französischer Reiter aber versetzte unserm Helden einen mächtigen Säbelhieb über die Stirn. Blutüberströmt stürzte Wernicke nieder. Mit den Worten: "der Kerl ist kaputt", versetzten die Feinde ihm einige Fußtritte und gingen weiter. Der schwer Verwundete sollte aber noch einmal mit dem Leben davonkommen. Eine fingerbreite tiefe Narbe blieb ihm als ehrendes Andenken. Seine Tapferkeit wurde durch das Eiserne Kreuz belohnt. Dieses sowie der russische Sankt- Georgs- Orden sind noch im Besitz des Enkels August Wernicke. Auch ein farbiges Jugendbildnis des Großvaters wird dort aufbewahrt.

Wernicke wurde 1789 in Frankfurt an der Oder geboren. Als Bezirksfeldwebel in Waldbröl hielt er unter den Töchtern des bergischen Landes Umschau und vermählte sich mit einem Mädchen aus Puhl mit dem Familiennamen Wirths. Er kaufte später das der evangelischen Schule gegenüberliegende Haus und richtete dort ein Hotel, das einzige am Ort, ein. Später hatte er eine Anstellung in Köln bei der Regierung als Sekretär erhalten. Am siebzehnten März 1863 war auch er unter den von König Wilhelm I. zur Königlichen Tafel nach Berlin geladenen Veteranen. 1867 starb er. Seine Beisetzung erfolgte in Köln unter großen militärischen Ehrungen. Acht Tage später bettet man auch seine treue Lebensgefährtin neben ihn zur ewigen Ruhe. E.“