August Haas - "ein Brenzinger Junge"

Mit diesem schmückenden Beiwort erwähnt O. Budde in „Waldbröl wie es wurde was es ist“ den Redner und Gegner des Pastors Mockert (DNVP) in den schmerzlichen Tagen der „Revolution“  nach überraschender Einstellung der Kämpfe 1918 an den Fronten des Ersten Weltkrieges. Er sieht in dem Anfang der Zwanziger Jahre zu mehreren Veranstaltungen aus Köln herbei gereisten Gewerkschafter und Stadtverordneten, der ab seiner Ernennung zum hauptamtl. Beigeordneten 1920 im Umfeld des Kölner Oberbürgermeisters  arbeitete, zugleich den Vertreter der „Linken“, der in seinen Vorträgen rund um die anstehenden Wahlen den Landsleuten  die schwierige Lage nach dem Ende des Krieges kommentiert. Wie Mockert, der für die Rechte agitierte, so  beherrschte er einige Jahre lang, so Budde, „die politische Bühne“ vor Ort.  Er macht dabei, wie in der WZ nachzulesen[1],  deutlich Werbung für ein kommendes demokratisches Deutschland, das ebenso wie die DDP  hinter dem  neugewählten Reichspräsidenten Ebert stand. Dass die politische Entwicklung im Laufe der Zwanziger Jahre, vor allem mit dem Auftreten der Nationalsozialisten in andere Richtung gehen würde, was schon nach wenigen Wahlen sichtbar wurde und in einem Zweiten Weltkrieg mündete, kennzeichnet die Entwicklung der Weimarer Republik und war in jenen Tagen noch keineswegs abzusehen.

Die 1981 erschienene Ortsgeschichte von Budde gibt einen kurzen Abriss der Lebensdaten des in Brenzingen geborenen Metallarbeiters und erwähnt, dass in seinem Heimatort eine kleine Straße seinen Namen trägt. Den Aufstieg des 1881 geb. Schlossers in die Gewerkschaftsriege erwähnt sie ebenso (S.330f.) wie die Karriere in Köln, nicht aber seine Funktion Anfang der Dreißiger Jahre (1930-32) als kommissarischer Oberpräsident der Provinz  Hessen- Nassau. „Nach dem Preußenschlag“,- also der 1932 durch Hindenburg von oben herab erfolgten Absetzung der Regierung der SPD im ganzen Land Preußen, so notiert ein Artikel in wikipedia[2] ,“wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt.“ Er starb 1945 in Hausen. Weitere Daten finden sich im Netz.

 

 

 

 

[1]  Vor allem WZ - Artikel vom  25.3.1920

[2]  Wikipedia Artikel „August Haas“ (Abruf 2016, Febr.)