Verlockende Sehenswürdigkeiten- historisch gesehen

Zum Aufspüren verlockende Sehenswürdigkeiten - historisch gesehen (weitere je  nach Zeit und Gelegenheit)

 

 1. Die Richtstätte Galgenberg  im Nutscheid, aus Zeiten des Territorialstreits vor 1604

 2.  Das Haus am Schaumburgweg

 3.  Die Friedensmauer

 4.  Hillesheims Garten und das Streitkreuz

 5.  Das Rathaus

 6.  Die alten Friedhöfe

 7.  Aussichtstürme .Der Panarboraturm und seine Vorläufer

 8.  Der Raketenleitturm im Nutscheid

 9.  Das Denkmal der geopferten Irrenanstaltsinsassen

 10. Die hiesige Burg Eltz samt ehemaligem Landratsamt

 11. Die Nutscheidstraße- eine mittelalterliche Fernstraße

 12. Gut Rottland

 13. Die Quelle des Waldbrölbachs

 14. Das alte Kriegerdenkmal

 15. Der Markt

.16. Das Bergwerk Silberhardt

 17. Das Zuccalmagliodenkmal

 18. In der kommunalen Nachbarschaft: Ruine und Schloss 

 

1) Der Galgenberg  im Nutscheid

Die Akte Jül-Berg  II, 95 des nordrhein-westfälischen Archivs in Duisburg enthält ein interessantes Bruchstück aus den Jahren des territorialen Streits vor 1604 (Siegburger Vergleich) zwischen der Herrschaft Homburg und dem bergischen Amt Windeck.

Darin die Beschreibung eines der damals üblichen Gebietsumgänge zur Bezeugung des Grenzverlaufs in Anwesenheit älterer Personen aus der Gegend. Der betreffende Umgang  führt  von Grenzbaum zu Grenzbaum (meist Eichen) durch „das Notscheit“ und anschließend  über die Eisenstraße bis hinter die damals dort noch vorhandene Gerichtsstätte bei Kohlberg. Dort bricht der beschriebene Weg ab. Auf der Mercatorkarte von 1575  ist der Endpunkt in der Nähe von  Kolberg zu finden. Nur heißt es aber bei Anfertigung der bergischen Karte 1575 schon:“ Hier hat vormals die alte Windecksche Gerichtsstätte gestanden“. Sie war zur Zeit der Anfertigung der Karte bereits umgezogen. Wie G. Corbach in seiner „ Geschichte von Waldbröl“ vermutet, wurde der Galgen vor 1550 ins Nutscheid verlegt. Es war dies in der Zeit der Reichsgerichtsprozesse am Ende des 16. Jhs  wohl eine Maßnahme der Berger, die vor der Regelung auf dem Grenzverlauf Nutscheid bestanden.

 

2) Das Haus am Schaumburgweg, heute EIAB und Ashoka-Institut

Der Bau war Ende des 19.Jhs und zu Beginn des 20 Jhs. abwechselnd Heil- und Pflegeanstalt sowie Erziehungsanstalt, ehe ihm ab 1938 eine neue Bestimmung und ein neues Aussehen als zukünftiges KdF-Hotel im Rahmen zeitüblicher Stadtplanungen zugedacht wurde. Mit italienischem Marmor, auffälligen noch heute erhaltenen faschistischen Großmosaiken an den Wänden und mit Räumlichkeiten, von denen einige in der Nachkriegszeit zu Konzerten, Rezitationen und kulturellen Veranstaltungen der Stadt genutzt werden konnten, verlangte es nach Auszug der Bundeswehr 2006 lange nach neuer angemessener Nutzung. Es wurde vorher gebraucht als Lazarett, Krankenhaus, Fachschule, Amt für Studien der Bundeswehr, schließlich als Amt für Transformation der Bundeswehr und diente damit den unterschiedlichsten Aufgaben. Nach dem Wegzug der Bundeswehr 2006 stand es eine Weile leer. Nach langem Hin und Her ging der Komplex schließlich in den Besitz einer europaweit tätigen Gemeinschaft des Zen-Buddhismus über. Sie nahm den Begriff der Transformation auf und gründete unter dem weltweit bekannten Mönch Thich Nhat Hanh als Gegenentwurf hier ein Ashoka-Institut mit Kursangeboten. Unter dem jetzigen Abt entstanden auf dem Gelände nahe dem Königsbornpark u.a. ein Zen-Garten und ein Gebetsturm.

 

3) Die Friedensmauer

Auffällig  mit einer  weithin lesbaren Inschrift: „Nie wieder Krieg“ schließt die Mauer heute den Ort nach Süden hin balkonartig ab und erlaubt von der Straße her, die entlang führt, einen Blick weit ins Land. Sie ist mit ihren Steinresten, dem also, was übrigblieb von einem vielfach in der damaligen Presse dokumentierten Umbau der Stadt zur größten Stadt zwischen Köln und Kassel, ein Dokument der Ortsentwicklung. Hier sollte einst ein utopischer Großbau des Dritten Reiches entstehen, die 1938 angelegte Adolf-Hitler-Schule, die eine von 10 geplanten AHS war. Dies in der Nähe eines ebenfalls geplanten Volkstraktorenwerks, das als Gegenentwurf zu Wolfsburg gedacht war und nach Umsetzung eine Totalveränderung der Landschaft mit sich gebracht hätte. Ganz in der Nähe auch des Hofes Rottland (siehe 12) , wo der Hauptinitiator dieser Veränderungen, der Ex-Chemiker; Leiter der DAF und Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley, sein Mustergut besaß.

 In der Nähe führt heute vorbei, was Jahrhunderte lang ein mittelalterlicher Höhenweg vom Rheintal in Richtung Siegen, andere sagen bis nach Norddeutschland war, der sog. Nutscheid-Höhenweg, ein alter Fernweg (vgl. 11) .

 

4) Hillesheims Garten und das Streitkreuz

Befindet man sich mitten im Ort, an der Kreuzung der Nümbrechter Straße, so fällt in einer Hausnische versteckt ein Kreuz auf. Es handelt sich um eine von mehreren Repliken eines Prozessionskreuzes, dessen Original früher in einem verschwundenen Garten nahebei stand und dessen Entsprechungen heute sowohl in der katholischen als in der ev. Kirche zu finden sind. Dass die beiden Kirchen mit ihren Kirchtürmen wie feindliche Brüder unweit einander gegenüber stehen, war für damalige Zeiten symbolisch. Es verweist auf einen Vorfall zu Beginn des 18 Jh., dem die kath, Kirche ihre Entstehung verdankt und an der die erwähnte Prozession und das zugehörige Kreuz nicht unbeteiligt waren. Der sog. „Kreuztumult“ von 1703 brachte für den Ort, der seit Ende des 17.Js  im überwiegend kath. Herzogtum  Jülich-Berg den Protestanten zugesprochen war, eine neue katholische Misssionstelle und später die Pfarrei.

 

5)  Das Rathaus, die frühere Hollenbergschule

Ehe der heutige Rathauskomplex mit Bürgerdorf i.E. entstand, war das zentrale Gebäude im bergischen Stil die erste feste Bleibe (bis 1958) der örtlichen Hollenbergschule (heute Gymnasium). Das heutige Gymnasium, am Ende der gegenüber beginnenden Schillerstraße gelegen, geht auf die 1861 gegründete Privatschule eines jungen Kreisschulpflegers zurück, die 1900 von der Gemeinde übernommen und allen Widrigkeiten vieler Jahrzehnte zum Trotz als Bildungsinitiative für eine strukturschwache Gegend weitergeführt wurde. Der bergische Stil findet sich, was die Verschieferung, Farbigkeit  und den Barockgiebel betrifft, an manchen öffentlichen und privaten Gebäuden des Ortes wieder und ist typisch für den vor dem ersten Weltkrieg gepflegten Baustil. Jüngst entschloss sich die Stadt, die über das Stadtgebiet verteilten Stellen der Gemeinde an diesem Ort zusammen zuführen und um andere Funktionsräume zu erweitern.

 

6) Der alte Friedhof

Neben den kommunalen Friedhöfen bestehen im Stadtgebiet ältere Flächen, die vorher als Friedhof genutzt wurden, nachdem es schon lange nicht mehr statthaft war, die Toten nahe der Kirche zu beerdigen. Dazu gehören der alte katholische Friedhof an der Brölstraße (mit einem Grabmal des ersten Bürgermeisters Jeger vom Anfang des 19. Jhs.  ebenso wie der alte ev. Friedhof an der Wiedenhofstraße, linker Hand vor dem Gelände des Hochseilgartens , mit ebenfalls einigen alten Begräbnisstätten, darunter denen der Familie Waffenschmidt

 

7) Aussichtstürme. Der Panarboraturm und seine Vorläufer

Ehe der weithin sichtbare Turm des DJH-Naturkundeparks Panarbora auf den Höhen des Nutscheids entstand (eingeweiht 2016) , gab es lange auf den südlichen Höhen das Dorf- und Stadtgebiet überragende Aussichtstürme. Der erste war ein Holzturm in der sog. Freiheit, der Ende des 19.Jhs von einem Lehrer der Hollenbergschule und seinen  Helfern errichtet wurde und später durch einen der zeittypischen, aber nie gebauten Bismarcktürme ersetzt werden sollte. Viele Jahrzehnte stand im 20. Jh. weiter westlich über dem Kreishauptort der steinerne anfangs private sog. Kaiser-Wilhelmturm auf einer Anhöhe am noch heute sog, Turmweg. Von ihm aus, der bis nach dem Weltkrieg bestand, sind viele der Übersichtsfotografien des damaligen Dorfes gemacht worden.

 

8) Der Raketenleitturm im Nutscheid

Für die lange auf den Nutscheidhöhen in Zeiten des Kalten Krieges  stationierte amerikanische und deutsche Raketenbatterie erfüllte der weithin sichtbare Turm an der Durchgangsstraße im Waldgebiet des Nutscheid eine Leitfunktion. Heute zieren diverse Antennen, u.a.  für den Mobilfunk, den Turm. Am Ende der durch Waldgelände führenden Straße gewährt die Fläche am sog. Hohen Wäldchen, wo einst die Radarkuppel samt weiteren Anlagen stand,  einen weiten Blick nach Süden bis in den Westerwald. 

 

9) Das Denkmal der verschwundenen „Irrenanstalt“

Am Eingang des Königsbornparks, dem Stadtgarten, stößt der Betrachter hinter dem Haus des ehemaligen Anstaltdirektors und des späteren Kreisgesundheitsamtes  und hinter den einzig erhaltenen beiden Rotbuchen der verschwundenen Eingangsallee auf eine Gedächtnistafel. Sie wurde  errichtet zur Erinnerung an die Anstaltsinsassen, die von hier aus 1938 nach Hausen/Ww. umgesiedelt wurden, nachdem die damals herrschenden NS-Machthaber das Anstaltgebäude, gelegen  am Ende des Wegs,  (heute nach Umbau  und langjähriger Nutzung durch die Bundeswehr buddhistisches Zentrum) für einen DAF Hotelbau erworben hatten. Das Anstaltsgebäude, das zwischenzeitlich auch als Erziehungsheim genutzt wurde, entstand zusammen mit dem ersten Krankenhaus  Ende des 19. Jhs (1897) .Wie viele der hier lebenden und später von Hausen nach Hadamar verbrachten Patienten dort umkamen, ist bis heute unbekannt. In Preußen gab es Ende des 19.Jhs laut einer  Notiz in der WZ  225 sog. Irrenanstalten. Zum unterschiedlichen Umgang der westlichen Gesellschaften mit Behinderten vgl. u.a. einschlägige Publikationen, z.B. das Buch von M. Foucault, Wahnsinn und Gesellschaft (1961)

 

10) Die hiesige Burg Eltz samt ehemaligem Landratsamt

Übriggeblieben aus der Zeit Waldbröls als eigener Kreis und von dem zugehörigen Kreishaus ist vor allem das in die Mauer gegenüber der ehemaligen Landratswohnung denkmalartig eingelassene Portal. Das nach seiner Erneuerung und Erweiterung (1899) „Burg Eltz“ im Mund der Bevölkerung getaufte Gebäude war den Waldbrölern vielleicht zu pompös geraten und erinnerte sie auf dem Hügel, wo es am Ausgang der Kaiserstraße lange stand, an rheinische Burgen. Waldbröl war seit dem Wechsel der Verwaltung in napoleonischer Zeit von Windeck nach Waldbröl zuerst Cantonshauptort, dann ab 1816 Kreismittelpunkt für die heutigen Kommunen Reichshof, Morsbach und Dattenfeld/Rosbach (heute Gemeinde Windeck)  bis 1932.

 

11) Die Nutscheidstraße - eine mittelalterliche Fernstraße

Aus der Rheinebene an Waldbröl vorbei führte als Fernweg seit dem Mittelalter durch waldiges Gebiet der auf dem hiesigen Stück als Nutscheidstraße bekannte Höhenweg. Da die Tallagen nass waren, blieb für den Transport über weitere Strecken nur die Höhenlage. Die Annahme geht dahin, dass dieser Weg  u.a. dem Transport siegerländischer Erze diente. Dass sie Teilstück einer Ferntrasse von Trier nach Lübeck war, wie in der neuerlichen Publikation „Bergische Wege“ zu lesen, ist umstritten. Der Nutscheidweg mit einem Bündel von Hohlwegen an den Aufstiegs-trassen (z.B. nahe Hennef oder am Nordhang) funktionierte bis in die Mitte des 19.Jh., als die Infrastruktur des Ortes sich zu entwickeln begann.

 

12) Gut Rottland

Nahe an der Grenze zur Gemeinde Nümbrecht befinden sich die Reste des 1936 erworbenen Gutes Rottland, das als Mustergut mit 1945 abgebranntem Herrenhaus dem aus  der Gegend stammenden Reichsorganisationsleiter Robert Ley gehörte. Er erwarb es 1936 von der ev. Kirche Köln, die auf dem dortigen Gelände, das lange Zeit einem Bauerhof gehörte, ein Müttergenesungsheim betrieb. Nähere Informationen und Bilder auf der Webseite unter Themenfenster/ Blick in die Vergangenheit / Rottland 

 

13) Die Quelle des Waldbrölbachs

Der Waldbrölbach entspringt nahe dem Gedenkstein im Waldgelände an der Eisenstraße und der  rechtsseitigen Abzweigung auf halber Höhe Richtung Lützingen: Unweit der Straße ins Siegerland entspringt recht unscheinbar sein Zwilling, die sog. Homburger Bröl. Beide vereinen sich unweit Felderhoferbrück im Bröltal, das die Homburger Bröl nach weitem Bogen durch das Homburger Ländchen erreicht. Beide münden bei Müschmühle nahe Alfter in die Sieg.

Der Waldbrölbach, der als Welle auch das Wappen der Stadt ziert, gab dem Ort seinen ersten Namen „walt prugele“ , der in einer Urkunde von 1131 auftaucht und später mit seinem Hinweis auf die sumpfige Lage (kelt. brogilus / broigle) zum Ortsnamen wurde. Der Name Bröl taucht als Ortsname und Familienname in verschiedenen  Schreibungen verbreitet in Europa auf.

Im Stadtgebiet mit seiner Mulde verschwindet der Bach mehrfach und ist nur an wenigen Stellen als offener Wasserlauf zu erkennen. Er begleitet erst wieder außerhalb des Ortes den Höhenzug des Nutscheids an seinem Nordabhang bis zur Mündung.

 

14) Das alte Kriegerdenkmal

Das Denkmal in der gleichnamigen Straße ist in mehreren Etappen entstanden und heute durch eine Anlage auf dem Kommunalfriedhof ersetzt. Anfangs stand hier weit vor den Toren des Ortes seit 1874 eine schlanke Stele, die auf ihrer Anhöhe der Gefallenen von 70/71 und 1866 gedachte. Sie wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1922 um einen Halbkreis erweitert, der die Stele umschloss und später nicht nur der Gefallenen des Ersten Weltkriegs, sondern auch derer des folgenden Krieges gedachte. Zahlreiche Veranstaltungen des Kriegervereins und seiner Nachfolgevereine fanden hier statt ebenso wie die Feiern zu den speziellen Gedenktagen.

 

15) Der Markt

Der ortseigene Vieh- und Krammarkt auf der Hochstraße und auf dem Marktplatz  hat eine lange Geschichte. Von vielen Viehmärkten in der Umgebung ist er der einzige, der  als einer der größten rechtsrheinischen Märkte überlebte. Mit Rücksicht auf den Feiertag jüdischer Viehhändler wurde der Donnerstag in lange zurückliegenden Jahren als Markttag gewählt. Erste Markttage (als Kirchmessen) im Jahr sind schon für das 16. Jhd. erwähnt. Daraus wurden zu Beginn des 19. Jhs  Viehmärkte mit zusätzlichen Krammarkttagen.

 Die eigentliche Gründung eines regelmäßigen Nur-Viehmarkts fand auf Antrag des damaligen Landrats 1851 (als Markt in den Sommermonaten) statt  Es dauerte lange, bis daraus, auch in den übrigen Monaten, ein regelmäßiger vierzehntägiger Wochenmarkt und aus dem Viehmarkt nach dem letzten Krieg der Großkrammarkt wurde, der heute vierzehntägig donnerstags die Menschen aus Stadt und Land anzieht. 

 

16) Das alte Bergwerk Silberhardt

Das mit seinen Stollen als einziges wieder zugänglich gemachte Bergwerk liegt heute auf dem Gebiet der im Süden von Waldbröl angrenzenden Gemeinde Windeck und nahe der ebenso genannten Ortschaft. Es ist der Rest einer alten Großanlage. Das Amt Windeck zeigte ebenso wie der alte Kreis Waldbröl einen Bergknappen auf seinem Wappen  und macht damit auf den Bergbaucharakter dieser Gegend aufmerksam. Noch zu Beginn des 19.Jhs ist sie durchzogen von einem Netz von Gruben, die als nördliche Ausläufer des Siegerländer Eisenerzgebietes gesehen werden. Der Bergbau, der mit Mutungen auf Eisen und Silber verbunden war, hat in der Region eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurückgeht und somit wesentlich älter ist als die Steinindustrie mit ihren Steinbrüchen aus dem 19. und 20 Jh., die ebenso wie die Talsperren heute Merkmale der bergischen Landschaft sind .

 

17) Das Zuccalmagliodenkmal

Nahe dem Markt in der Hochstraße stößt der Besucher auf eine halbkreisförmige Anlage, die seit dem 200. Geburtstag des in Waldbröl geborenen bedeutenden Volksliedsammlers im Jahr 2003 dort steht. Das von Wolf v. Borries gestaltete Denkmal, das ursprünglich im Zuccalmagliopark nahe dem  Rathauses zu finden war, wurde um zwei Stelen erweitert und erinnert nun seinerseits, vergleichbar der Vorgängeranlage von 1903, welche dem Verkehr weichen musste, an dem Platz neben seinem Geburtshaus an den bergischen Schriftsteller und bedeutenden Sammler des 19,Jhs. Dass seine Sammlung von 1840, die in die Traditionen der Volksliedsammlungen seit Herder und Goethe und der Sammlungen der Romantik gehört, die umfassendste deutsche Liedsammlung überhaupt darstellt, ist einer neueren wissenschaftlichen Arbeit zu entnehmen.  Ein Glockenspiel mit Volksliedmelodien, worunter auch das bekannteste deutsche Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“, dessen Text und Melodie man ihm fälschlich selbst zuschrieb, sich befindet, ertönt zu festen Zeiten  in unmittelbarer Nähe des Denkmals und Geburtshauses. Ebenso bekannt wie der Hauslehrer und geschichtsinteressierte Anton Wilhelm ist sein jüngerer Bruder, der Notar Vincenz, dem man an vielen Orten des Rheinlands als „Montanus“ begegnet.

 

18. In der kommunalen Nachbarschaft: Burgruine und Schloss

In dieser Aufzählung beinahe vergessen ist, was vor den Toren der Gemeinde liegt und gestern und heute die Besucher mehr als alles andere anzieht. Gedacht ist an die Burgruine Windeck im Süden nahe den Mäandern der Sieg und das ehemalige Schloß der Sayn-Wittgensteiner im angrenzenden Homburgischen, das heute das Museum des Oberbergischen Kreises  mit seinen Schätzen beherbergt. Beide haben das Geschick der Region in feudaler Zeit durch ihr Gegeneinander wesentlich bestimmt und es hängt ihnen heute noch an.