Horst Waffenschmidt (1933-2002) - Vermittler in schwieriger Mission 

 

 

Richtet man sein Augenmerk auf Aktivitäten im politischen Raum, auf die  damit verbundene Reputation wie auch auf die Resonanz in den Medien, so erscheint   unter den Persönlichkeiten, die den Namen der Heimatstadt in jüngerer Zeit in die Welt getragen haben, zweifellos die des langjährigen Innenstaatssekretärs Dr. Horst Waffenschmidt. Er war etwa 10 Jahre zwischen 1988 und 1998 als Aussiedlerbeauftragter der damaligen Bundesregierung tätig. Dies in einer Zeit, als Aussiedler und Spätaussiedler aus der ehemaligen SU nach Wegen suchten, die Öffnung des Landes in der beginnenden Gorbatschew Ära für eine Ausreise in das „Land der Väter“ zu nutzen. Verbunden mit  einer bewegenden Vorgeschichte, die weit in die Vergangenheit  reicht.

Dass ihm dies neben seiner sonstigen politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten ein besonderes Renommé nicht nur in seinem Heimatort eintrug, kann nicht verwundern. Ebenso wenig wie der Umstand, dass viele der sog. Russlanddeutschen in jenen Jahren in Waldbröl und Umgebung eine Anlaufstelle fanden oder auch bleibende Heimat suchten. Die Webseite der Stadt verweist auf den Umstand, dass um das Jahr 1990 ein Bauboom den Zuzug von ca. 3000 Menschen brachte. Die Stadt erlebte durch diese Vorgänge, die nicht nur örtlich ein neues Kapitel Migration in der deutschen Nachkriegsgeschichte darstellten, sowohl eine beachtliche Siedlungserweiterung als auch vielfältige integrationsspezifische Herausforderungen.

Dass Dr. Waffenschmidt als Jurist, CDU- Politiker, Kirchenvertreter und zeitweiliger Präsident des Städte- und Gemeindebundes besondere Voraussetzungen für die verantwortungsvolle Vermittlungstätigkeit mit brachte, war denen, die ihn mit diesem Amt betrauten, zweifellos bewusst. Die Ehrung u.a.  mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik mit Stern hatte sich der Sohn  der Stadt über Jahre verdient.t